Die Feuerwehr Oberschleißheim feierte im Jahr 2023 ihr 150-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gab es im März an zwei aufeinander folgenden Wochenenden eine Ausstellung im Alten Schloss Schleißheim. Viele Fotografien, Urkunden und historische Exponate, zeigten die Entstehungsgeschichte der dort ansässigen Feuerwehr.

Unser Ziel: Integration!

Und wir aus der Pfennigparade waren auch vor Ort. Nicht als Besucher, sondern mit dem Ziel der Integration: Eine Zusammenkunft zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.

Am ersten Wochenende fotografierten die Werkstattmitarbeiter*innen aus meiner Gruppe Medienschmiede die Besucher*innen der Ausstellung. Am darauffolgenden Wochenende waren Werkstattmitarbeiter*innen aus der Gruppe Digitale Kunst in Oberschleißheim.

Frau übergibt Besucher*in ein Foto
Personen mit und ohne Rollstuhl stehen an einem Tisch
Mehrere Personen stehen gemeinsam in einem Raum

Wir haben die Besucher*innen fotografiert, die von uns ein Foto haben wollten. Sie durften sich eine passende Feuerwehruniform aussuchen. Je nach Wetter haben wir drinnen oder draußen vor den Feuerwehrautos fotografiert. Die Besucher*innen erhielten ihr Foto gleich vor Ort und in Farbe. Man könnte sagen, eine echte Oldschool-Erinnerung an diesen Tag. Für jedes geschossene Foto haben wir eine kleine Spende erhalten. Diese habe ich eingesammelt.

Ein besonderes Wochenende

Für mich war das ein etwas anderes Wochenende als sonst. Ich habe mich richtig darauf gefreut, mal was ganz anderes zu erleben und zu sehen.

Ich habe mir einen Mini-Bus bestellt, der mich nach Oberschleißheim gefahren hat. Das war unkompliziert, was ich von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht behaupten kann. Ich mag es nicht so gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, weil ich nie weiß, wie sich das Ganze entwickelt: Falle ich bei der U-Bahn mit den Vorderrädern von meinem Rollstuhl in den Spalt? Oder bleibe ich, wenn ich mit voller Power drüberfahre an der senkrechten Stange im U-Bahnwagen kleben?

Ich und die Öffentlichen

Nur bei dem Gedanken schießt die Spastik voll in meinen Körper hinein. Alle Muskeln, die ich habe, verspannen sich und das tut weh. Wenn ich Glück habe, entspannen sich meine Muskeln nach ca. einer Stunde, aber die Verspannung kann auch tagelang anhalten und dementsprechend auch die Schmerzen. Aus dem Grund meide ich es, mit Öffentlichen zu fahren. Ich bin damals nach München gezogen, weil ich dachte, dass ich hier aufgrund einiger Verkehrsmittel gut von A nach B kommen könnte, um einiges zu sehen. Aber ich musste leider feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Zurück zur Feuerwehr-Aktion:

Vor Ort war unser Tisch schon aufgebaut. Wir hofften, dass viele Besucher*innen vorbeikommen, um sich die Ausstellung anzuschauen und auch bei der Gelegenheit fotografiert werden zu wollen. Am Anfang war es etwas ruhiger, aber im Laufe des Tages kamen immer mehr Besucher, die auch ein Foto wollten. So konnten wir tätig werden.

Eindrücke von meinen Kolleg*innen:

Katharina Müller:

Die Aktion war interessant und cool. Ich bin mit der Feuerwehrleiter nach oben gefahren. Meine Kollegin Vesna hat mir geholfen reinzukommen. Meine Assistentin war mit mir im Korb auf der Feuerwehrleiter zusammen. Die Fahrt in der Feuerwehrleiter hat ca. 10 Minuten gedauert. Die Fahrt fand ich total cool. Ich fand das super, dass Vesna organisiert hat, dass wir da dabei sein konnten. Genauso fand ich gut, dass wir alle vor Ort eingebunden waren, alle ihre Aufgaben hatten. Meine Aufgabe war es, den Auslöser des Handys zu betätigen.

Julian Bohan:

Der Tag war cool, weil wir zusammen mit der Feuerwehr gearbeitet haben: Barrierefrei. Ich fand die Reaktion der Kinder, die mit ihren Eltern vor Ort als Besucher waren, interessant. Als sie gesehen haben, wie unsere Kollegin Sophie mit Ihrem Roboter-Arm fotografiert hat. Am coolsten fand ich, dass Kathi auf der Feuerwehrleiter nach oben gefahren ist. Das habe ich fotografiert und ein Video davon aufgenommen. Verpflegung vor Ort hat es auch gegeben, so dass alles gepasst hat.

Integration erreicht?

Mit der Feuerwehr-Aktion konnten wir einen spürbaren Beitrag zur Integration leisten. Für mich wurde sie voll erreicht. Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft mehr solcher Zusammenkünfte stattfinden würden. Wenn es also wieder einmal so eine coole Aktion geben könnte.