Am 12. Mai fand sie statt – die große Podiumsdiskussion zu Themen der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung. 
Es wurden alle Parteien außer der AfD eingeladen. Also auch die CSU und die Freien Wähler. Erschienen sind jedoch „nur“ die Opposition. Konkret waren anwesend: Ruth Waldmann und Diana Stachowitz von der SPD, Julika Sandt und Dieter Rippel von der FDP sowie Martina Neubauer und Benjamin Adjei von Bündnis 90/die Grünen. 
Die Moderation übernahm Juliana Weber. 

Sind wir barrierefrei? 

Die Diskussion bezog sich auf die Pflege- und Arbeitsassistenz in den Werkstätten generell und war besonders geprägt von oft frustrierenden Erzählungen von den Werkstatträten.  
Zum Beispiel Andreas Di Biasio und seine völlig extremen Erzählungen warum er erst einmal nicht barrierefreie Formulare ausfüllen soll um zu erläutern warum er eine Assistenz braucht, obwohl er doch blind ist. 

Die Berichte der Werkstatt*rätinnen brachten  Ruth Waldmann (SPD) in Rage, da der  ehemalige Ministerpräsidenten Horst Seehofer  vor 10 Jahren versprach, bis 2023 ist Bayern barrierefrei. Mit ihrem Satz: „Sind wir barrierefrei?“ landete sie den ersten Knaller und motivierte die Zuschauer zu einem lauten „Nein!“. 

Viele unterschiedliche Menschen stehen nebeneinander

Investieren in Menschen oder in Beton

 Der zweite Themenblock verlief weniger emotional aber durchaus bewegt. 

Zentrales Thema waren die zu geringen Löhne in der Werkstatt. Diese wurden seitens der Politiker mit juristischen Argumenten begründet. 

Aus dem Publikum kam die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn die Pfennigparade weniger Neubauten anstrebt und dann dafür höhere Löhne zahlen könnten. Die Frage beantwortete Dr. Jochen Walter als Vorstand der Stiftung Pfennigparade. Die zahlreichen Gründungen der Werkstatt der Pfennigparade sind keine Prachtbauten sondern neue Arbeitsangebote für Menschen mit Behinderung. Im Café Beans & Books serviert die Werkstattgruppe vor allem den Nachbarn in der Knorrstaße hervorragenden Kaffee, ganz inklusiv. In der Skateboard-Manufaktur von INCLU-Sports werden Design-Bords für Sportler gemacht, egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Und die Postpartnerfiliale verschickt Pakete für alle Menschen. Diese vielen Aktivitäten stießen auf viel Zustimmung beim Publikum und der Politik. 

Die Zukunft der Werkstatt 

Gegen Ende zerfledderte die Diskussion. Eigentlich war beim Thema zuvor schon alles angesprochen worden. 
Herr Koch von der Bundesagentur für Arbeit meldete sich, um die Rolle der AfA einzubringen und gab einige Spitzen in Richtung Politik und der übrigen amtlichen Institutionen. Dem widersprach ein Vertreter des Integrationsamtes ebenso wie fast alle Vertreter für die Politik. 
Lediglich Frau Stachowitz von der SPD sah sich da doch in der Pflicht und unterstützte vehement Werkstatträtin Stefanie Steiglechner und zitierte sie sinngemäß: 

Lieber mit uns reden als über uns.