verschiedene Ausgaben der WeZet

Das erste Mal kam ich mit der Werkstattzeitung im Frühjahrssemester 2008 in Berührung. Damals sollte ich mir aus dem Fortbildungs-Katalog einen arbeitsbegleitenden Kurs heraussuchen.

Da ich mich schon immer für Schreiben und Journalismus interessiert habe, fiel meine Wahl auf den Kurs der Werkstattzeitung. In diesem Kurs sollten Werkstattbeschäftigte eine eigene Zeitung gestalten. Leiter dieses AbA-Kurses war Thomas Potthoff.

Die Idee zur Werkstattzeitung entwickelte Thomas Potthoff 2003  im Rahmen seines Abschlussprojektes bei der gFAB Prüfung. gFAB ist die geprüfte Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung und befähigt  zur Gruppenleitung in Werkstätten.

Der Anfang als Lose-Blatt-Sammlung

Mit uns 10 – 12 Redaktionsmitgliedern fanden alle zwei Wochen Kurse statt. Die Relevanz der Themen war aus heutiger Sicht eher überschaubar und jeder Teilnehmer brachte sich ein, so gut es eben möglich war.

Veröffentlicht wurde zwei Mal im Jahr eine Art „lose Blättersammlung“ von fünf bis sechs Seiten, die den Empfänger über die Ereignisse des zurückliegenden Halbjahres in der Werkstatt informierten. Die Blätter der ersten Ausgaben druckte und faltete Thomas Potthoff noch selbst. Die fertigen Ausgaben wurden dann kostenlos an Interessierte weitergeben.

Thomas, der Motivator

Thomas Potthoff hat es geschafft, uns Kursteilnehmer durch seine offene und freundliche Art langfristig für das Projekt Werkstattzeitung zu begeistern. Einige der damaligen Redakteure arbeiten auch heute noch mit viel Engagement und Herzblut daran, die Werkstattzeitung immer besser zu machen.

Mit der Zeit fand jedes Redaktionsmitglied seine eigenen Lieblingsthemen und berichtete in eigenen Artikeln über Neuigkeiten aus den verschiedenen Ressorts. Meine sind z. B. Gesellschaft, Politik und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Der Umfang der Zeitung und der zeitliche Aufwand dafür wurden immer größer:

Weiterentwicklung zum gedruckten Magazin

Deswegen musste Thomas Potthoff Mitte 2008 eine Nachfolgerin für die Redaktionsleitung suchen. Dies fiel ihm sehr schwer, da die WeZet für ihn immer eine Herzensangelegenheit war und bis heute ist. Thomas Potthoff blieb der WeZet als „helfende Hand im Hintergrund“ (Grafik, Artikelsetzung, Layout der Ausgaben) auch in den folgenden Jahren eng verbunden.

Als er die die Leitung der Redaktion 2008 an seine Kollegin Susanna Tot übergab, hatte die Print-Ausgabe der Werkstattzeitung bereits 12-16 Seiten. Deren Nachfolgerin Silke Teschke machte aus der WeZet ein farbig gedrucktes Magazin mit bereits 24-32 Seiten.Jedes Exemplar kostete fortan 50 Cent pro Heft. Um die Druckkosten für das Magazin zu decken, wurden auch Werbeanzeigen geschaltet. Unsere Werbekunden waren Firmen in der Umgebung: Apotheke, Edeka, Streifender und andere.

Chancen und Risiken in der Redaktionsarbeit

Und jetzt konnte die Redaktion auch einen neuen Aspekt des Journalismus kennen lernen: Nach einem kritischen Bericht, zog einer der Anzeigenkunden seinen Auftrag zurück und stellte die Bezahlung ein. Dies war für uns als Redaktion damals sehr überraschend, denn der Artikel war zwar kritisch aber nicht beleidigend. Kritische Meinungsäußerung sollte auch in der Werkstattzeitung sein: Es blieb bis heute der einzige Vorfall seiner Art.

Online geht es weiter

Im Jahr 2019 wurde die Werkstattzeitung dem Zeitgeist angepasst und ins „Digitale Zeitalter“ überführt. Das hat Thomas Potthoff übrigens bereits beim 10-jährigen Jubiläum der WeZet vorausgesehen.

Aktuelle Artikel der Redakteure können seitdem nach ihrer Veröffentlichung auf der Seite https://wezet-pfennigparade.de/ jederzeit abgerufen werden. Die Seite wird von der Leitung der Redaktion Susanne Baumer und dem WeZet Redaktionsteam verwaltet und gepflegt.

Danke, Thomas Potthoff

Ich selbst habe immer gern mit Thomas Potthoff zusammen in der Redaktion gearbeitet und bin ihm heute noch dankbar, dass er mich damals in die Redaktion der WeZet aufgenommen hat, und stolz darauf, dass ich seit dieser Zeit bis heute Teil der WeZet-Redaktion sein darf.

Ich denke wir können stolz darauf sein, was seither aus der Werkstattzeitung geworden ist.

Ich wünsche dem „Gründervater“ der Werkstattzeitung persönlich alles erdenklich Gute zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum und bin mir sicher, dass Thomas Potthoff die Zukunft „seiner Zeitung“ weiterhin mit großem Interesse verfolgen wird.