Band auf Bühne
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Der Anfang des Schaffens der Gruppe King Crimson war in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Allen voran ist als kreative Keimzelle der Gitarrist Robert Fripp zu nennen: Das einzige Gruppenmitglied, das von der ersten Stunde an bis heute dabei ist: 

Viele andere bekannte Musiker sind von seinem Schaffen mit und bei King Crimson beeinflusst worden und konnten davon profitieren: Brian Eno, Midge Ure, David Bowie, Peter Hammill, Peter Gabriel, Deborah Harry, Bill Bruford, Andy Summers, Greg Lake um nur die Wichtigsten zu nennen. Robert Fripp zählt laut der Musikzeitschrift Rolling Stone zu den hundert besten Gitarristen aller Zeiten!  

Auch die Klänge für das Betriebssystem Microsoft Windows Vista sind auf ihn zurückzuführen… ja, ja… 

… und nun also zu seiner Band: 

King Crimson 

Im Juli 2018 war ich im Konzert. Von der achtköpfigen neuen Besetzung mit drei Schlagzeugern war ein Bombensound zu erwarten! Ich war schon Monate vor dem Konzert ganz positiv angesprochen von der CD The many faces of KING CRIMSON. Dort präsentieren sie eine schöne Mischung aus alten und neuen Songs, wobei die alten neu aufbereitet und arrangiert wurden. Ich konnte es kaum erwarten bis zum Konzerttermin Mitte Juli. Dann endlich war es soweit! Das Konzert war in der Philharmonie im Gasteig anberaumt, wo ja sonst eher klassische Events stattfinden. Eine tolle und hervorragende Akustik war somit also schon mal vorgegeben! 

Da die Nachfrage nach Karten im Vorverkauf so groß war, wurde (wie in anderen Städten) einfach für den folgenden Tag ein Zusatzkonzert anberaumt. Das steigerte meine von vorneherein schon sehr hohen Erwartungen natürlich noch weiter!  

Dort am Eingang des Gasteigs ist dann alles sehr ruhig verlaufen. Zum Einen waren die meisten Besucher eher gesittete Leute mittleren Alters, zum Anderen war der Einlass durch die Ordnungskräfte gut organisiert und geregelt. Wir hatten nummerierte Eintrittskarten, sodass wir dann wirklich bequem unsere Plätze einnehmen konnten. Getränkestände, Toiletten und Souvenirstände: alles war sehr ordentlich organisiert, wie bei den anderen sonst im Gasteig stattfindenden klassischen Veranstaltungen auch. Die Besucher des Rockkonzerts im hochkulturellen Ambiente sind heute ja auch keine Halbstarken mehr. Tanzen konnte man wegen der Sitzreihen (leider) auch nicht! 

Das Konzert selbst begann pünktlich um halb acht. Die Gruppe spielte Neues von ihrer aktuellen CD und nach der Pause viel Älteres aus der Frühzeit der Band. Was mir persönlich ein wenig fehlte waren die Songs aus der Mitte ihres Schaffens, den Siebziger- und Achtziger-Jahren. In dieser Zeit lernte ich die Gruppe nämlich kennen! Ich habe damals ja selbst in einer Band gespielt – die Leute, die dabei gewesen sind, waren prima Kumpels und gute Freunde. Das sind für mich schöne Zeiten gewesen und King Crimson war ein Teil davon. Ich habe diese Zeit mit den überlangen Tracks und den Jazz-Experimenten der Gruppe sehr gemocht. Aber vielleicht waren diese Songs von damals aufgrund des zeitlichen Rahmens halt einfach nicht das Richtige für so ein Konzert in der Philharmonie. 

Als Höhepunkt spielten sie am Schluss eine aufwendige Fassung ihres wohl bekanntesten Songs „21st Century Schizoid Man“, eines der Stücke aus ihrer Frühzeit: Die drei Schlagzeuger hämmerten auf ihre Instrumente ein und Robert Fripp brillierte mit seinen Frippertronic-Sounds an Gitarre und Mellotron (ein Tasteninstrument für besonders sphärische Klänge). 

Ich war begeistert! Rundum ein Gesamteindruck positiver Art, der mir wirklich den Atem verschlagen hat. Aber halt leider aufgrund der Örtlichkeiten kein Konzert bei dem so richtig gute Stimmung aufkommen sollte sondern eher neugieriges Zuhören angesagt war!