3D Druck Chamäleon-Yoda mit Hut als Ringhalter

Als ich vor vielen Jahren einen Beitrag im Fernsehen über 3D-Drucker sah, dachte ich sofort, das wäre was für mich. Ich war schon immer sehr technikbegeistert. Schon seit meiner Kindheit war ich kreativ, doch meine Motorik spielte nicht so richtig mit. Wenn ich z.B. etwas aus Holz bauen wollte oder aus Ton modellieren, sah am Ende alles anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte und meist nicht wirklich schön. 

Doch am PC etwas zu gestalten und das Auszudrucken, klang für mich, wie die Idee!  

Vor ca. 10 Jahren durfte ich in der Pfennigparade einen 3D-Drucker ausprobieren. Seitdem ist viel passiert! Die ersten Drucke hatten viele Kindheitskrankheiten. Mit der Zeit wurden diese immer besser und man konnte sie immer einfacher reparieren.

Das Bild ist ein Beispiel für einen meiner 3D-Drucke und zeigt meinen Chamäleon-Yoda mit Hut als Ringhalter.

Wie funktioniert ein 3D-Drucker? 

Einfach erklärt: Es ist wie Lego bauen – eine Schicht wird auf die andere gebaut, also gedruckt. 

Das Material nennt man Filament. Es ist in allen Farben und in vielen Materialien erhältlich. 

Häufig ist es Plastik und auf einer Spule aufgerollt. Der so genannte „Extruder“, also die Druckeinheit, befördert das Material zum „Hotend“. Dabei handelt es sich um das „heiße Ende“, an dem das Material auf 220° bis 250°C erhitzt wird. Die Düse trägt dieses dann auf die Bauplatte auf. 

Was kann man Drucken? 

Rosa Monster mit offenem Maul für Haargummis

Im Prinzip alles. Es gibt verschiedene Modell-Größen. Man spricht immer von Bauraum. Dieser umfasst z.B. 25 cm x 25 cm x 20 cm. Deshalb kann man nur diese Maße ausdrucken. Ein größeres Modell kann man in einzelne Teile ausdrucken und diese später zusammenfügen z.B. mit Sekundenkleber. 

3D-Vorlagen von Modellen 

Inzwischen gibt es zahlreiche Internetseiten, wo man viele Modelle finden kann. Ich kann als gelernte technische Zeichnerin Modelle in so genannten CAD-Programmen erstellen. Dabei handelt es sich um Zeichenprogramme. Oft verwende ich Online-Modelle und gestalte diese je nach Bedarf um.  

3D-Slicer 

Jede Firma hat inzwischen ihr eigenes Programm. In diesen kann man zahlreiche Parameter einstellen.  

Die häufigsten sind: 

  • Die Größe des Bauteiles kann man anpassen, d.h. Länge, Breite und Höhe können individuell skaliert werden 
  • Die Qualität oder Schichthöhe: Je geringer diese ist, desto feiner ist der Druck, jedoch dauert dadurch der Druck länger 
  • Die Stützstruktur: Hat das Modell viele Überhänge wird zum Druck eine Stütze gedruckt, die man danach abtrennen kann 
  • Die Fülldichte: Je höher die Dichte ist, desto stabiler wird der Druck 
Abtropfgestell für Spülschwamm

In der Regel überlegt man vor dem Druck, für was man das Modell braucht. Benötigt man nur einen Testdruck, kann man einen Schnelldruck einstellen. Soll das Teil eine Funktion erfüllen, wird die Fülldichte und die Anzahl der Wände erhöht. Soll das Teil verschenkt werden, sollte man auf die Druckqualität achten. Jeder Parameter wirkt sich auf die Druckzeit und den Materialverbrauch aus. 

Mehrfarbiger 3D-Druck 

Drucker mit einer Düse können nur mit einer Farbe drucken.  Diese kann man manuell wechseln, aber dann wird die ganze Schicht in der Farbe gedruckt. Dadurch kann man z.B. die Augen nicht in einer anderen Farbe drucken. 

Die neueren Modelle haben zwei Düsen, wo einfach die gewünschte Farbe aufgetragen wird. Andere Drucker haben ein automatisches Materialsystem (AMS). Dadurch wird das Filament automatisch gewechselt. Vor dem Druck färbt man das Modell im Slicer ein. 

3D-Druck-Kosten 

Inzwischen kann man einen einfachen 3D-Drucker schon ab wenigen hundert Euro erwerben.  

Nach oben gibt es keine Grenzen. Doch die Kosten für das Filament sollte man nicht vergessen. Mit der Zeit werden häufig Ersatzteile wegen des Verschleißes benötigt.

Ein Artikel von Stefanie Lutsch